Den digitalen ökologischen Fußabdruck verringern

Mit grünen Apps nur mal kurz die Welt retten
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rethink-recycle.net

Auf den ersten Blick scheint es absurd sich Gedanken über den eigenen digitalen, ökologischen Fußabdruck zu machen. Was sollte das Hin- und Herschicken kleinster Datenmengen schon für ökologische Auswirkungen haben?

Klar: Eine kleine E-Mail oder Messenger-Nachricht macht den Kohl nicht fett…
Die Masse an Services, die wir nutzen macht’s.
Und ständig kommt irgendein neuer Online-Dienst hinzu, so dass teilweise riesige Server-Farmen betrieben werden müssen, die Unmengen Strom fressen. Mal von den nötigen Infrastrukturen abgesehen.

Was kann man also konkret tun, um den eigenen digitalen Fußabdruck zu verringern?

E-Mails aufräumen

Jede gespeicherte E-Mail verbraucht permanent Strom!
Und meistens hat man noch tausende davon online rumliegen.

Es lohnt sich also das E-Mail-Postfach aufzuräumen und E-Mails zu löschen, die man nicht mehr braucht. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will und nichts wegwerfen kann, der hat auch die Möglichkeit E-Mails lokal auf dem eigenen Computer zu archivieren.
Man sollte auch regelmäßig den digitalen Papierkorb leeren und Newsletter oder andere Benachrichtigungen abbestellen, die man eh nicht liest.

Außerdem lohnt es sich mal auf den E-Mail-Anbieter zu schauen: Verwendet der Ökostrom?

→ “E-Mails löschen, Umwelt schonen: Tipps für ein grünes Mailkonto” (reset.org)

Router optimieren

Um zu Hause etwas Strom zu sparen, kann man beispielsweise auch das WLAN gezielt abschalten, wenn man schläft oder regelmäßig tagsüber über einen längeren Zeitraum nicht zu Hause ist.

Außerdem die Router Firmware aktuell halten.

Eigene Website überprüfen

Am besten einen Provider wählen, der Ökostrom verwendet.

Über den Website Carbon Calculator kann man außerdem prüfen wie die eigene Website beim CO2-Ausstoß abschneidet:
→ websitecarbon.com

Mobilfunkanbieter wechseln

Es gibt auch einige wenige nachhaltige Mobilfunkanbieter wie WEtell und Goood, mit denen man zumindest mobil nachhaltiger surfen kann.

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Nur notwendige Online-Dienste nutzen

Streaming-Dienste

Streaming-Dienste machen den Löwenanteil des digitalen, ökologischen Fußabdrucks aus!

Vielleicht sollte man dann nochmal überlegen, ob man wirklich den ganzen Sonntag irgendeine Serie binge-watchen muss oder ob man sich nicht sinnvoller anders beschäftigen kann (rausgehen, mal wieder ein echtes Hobby ausüben, lesen, …). 😀

Wenn man (verständlicherweise) auf einiges nicht verzichten kann, sollte man nach Möglichkeit kleine, energiesparende Geräte wie Tablets oder Smartphones dafür verwenden und die Auflösung auf eine niedrige Stufe stellen. On Top kann man auch noch die Bildschirmhelligkeit runterdrehen.

Das gleiche gilt wohl auch für Online-Games.

Social Media

Nicht den ganzen Tag auf Social-Media-Plattformen rumhängen. 😉

Und auch Touristen, die nur für ein cooles Selfie irgendwo hinreisen, sind ein Problem für die Umwelt. Wenn zum Beispiel jährliche Naturschauspiele wie die Blüte von Lavendelfeldern oder Ähnlichem, hunderte von Selfie-Touristen anlocken, die dort alles platt trampeln, “Souvenirs” mitnehmen und generell nicht zu wissen scheinen wie man sich respektvoll verhält.

Dies kann man vielleicht nicht direkt als digitalen, ökologischen Fußabdruck werten, aber es ist eine unmittelbare Folge der Selfie-zentrierten Social-Media-Gesellschaft.

Warum du Social-Media generell überdenken solltest:
→ “ReThink Social Media” (ReThink-Beitrag)
→ “Influencer, Werbung und Wahrheit” (ReThink-Beitrag)

Cloud-Dienste

Cloud-Dienste, auf denen man Fotos, Videos und andere Dokumente für den Online-Zugriff speichert, sollte man ebenso wie das E-Mail-Postfach regelmäßig ausmisten und ungenutzte Dateien löschen.

Wer sich etwas auskennt, der kann auch eine Cloud auf dem eigenen Webspace anlegen und sicher sein, dass dafür Ökostrom verwendet wird, wenn man bei einem entsprechenden Anbieter ist.

Manchmal tut’s übrigens auch ein einfacher USB-Stick oder eine SD-Karte. 😀

Suchmaschinen

Vermeide unnötige Suchanfragen, denn auch die fressen viel Strom.

Wenn du Grüne Suchmaschinen wie Ecosia verwendest, werden für deine Suchanfragen aber immerhin neue Bäume gepflanzt oder andere nachhaltige Projekte unterstützt. Außerdem setzen diese Suchmaschinen zumeist auf Ökostrom.

Smart-Geräte / Das Internet der Dinge

Muss man wirklich jedes Smartgerät besitzen? Was ist wirklich sinnvoll?
Hier ein Auszug welche Smartgeräte es gibt:

  • Smartphone, Smartwatch, Computer
  • Smart-Home-Geräte
    mit dem Internet verbundene Toiletten, Mülleimer, Kühlschränke, Heizungen, Jalousien, Überwachungskameras, Türklingeln, Babymonitore, Beleuchtungs-, Audio- und Entertainmentsysteme…
  • Echo-Systeme
    Auch die kleinen Helfer mit künstlicher Intelligenz haben einen ökologischen Fußabdruck. Jeder Befehl verursacht Datenabfragen auf entfernt gelegenen Servern
    → “Alexa, rette den Planeten | Das Internet der Dinge” by ARTEde (YouTube)
  • Medizinische Geräte
    mit dem Internet verbundene Geräte die jegliche Körperfunktionen tracken und auswerten können

Nicht nur, dass all diese Systeme und deren Daten von Hackern und Herstellern missbraucht werden können, diese Geräte ziehen in der Regel mehr Strom als nicht-smarte Geräte, eben weil auf die Cloud zugegriffen und Unmengen von Daten hin und her geschickt werden.

→ “Wenn der Kühlschrank mit dem Handy spricht – Das Internet der Dinge” by ARTEde (YouTube)
→ “ReThink Amazon” (ReThink-Beitrag)

Fazit

In einem Satz würde ich sagen:
Je weniger Screen-Time und je bewusster man konsumiert, desto mehr CO2 lässt sich sparen.

Für mich ist definitiv das Zauberwort: Bewusster Konsum!

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