Herbst ist Kastanien-Waschmittel-Zeit! 😀
Also einfach mal Kastanien-Waschmittel selber machen! 🙂
Das geht kinderleicht und ist auch noch kostenlos.
- Die gesammelten Kastanien mit einem Messer vierteln, dann die Schale entfernen (für Weißwäsche – für Buntwäsche kann die Schale dran bleiben) und mit einem guten Standmixer oder Pürierstab weiter zerkleinern. (Achtung: Der Mixer oder Pürierstab sollte darauf ausgelegt sein auch mit harten Lebensmitteln fertig zu werden… Wenn ihr nur einen Billigmixer habt, wird der mit Sicherheit dabei den Geist aufgeben.)
- Diese Kastanienkrümel müssen vollständig getrocknet werden:
Am besten auf einem Backblech oder Ähnlichem recht dünn verteilen (etwa 1cm hoch, sonst muss man höllisch aufpassen, dass die Masse nicht schimmelt). Hin und wieder mal “wenden”.
Tipp: Wenn ihr im Herbst die Heizung schon an habt, dann könnt ihr diese Wärme auch gut zum Durchtrocknen nutzen, sonst dauert das ein paar Tage.
Getrocknet ist das Kastanien-Pulver jetzt sehr lange haltbar. - Mit dem Pulver kann man nun das flüssige Kastanien-Waschmittel herstellen:
Dafür lässt man 2-4 Esslöffel des Kastanien-Pulvers für eine halbe Stunde in 300ml Wasser einweichen und schüttelt die Mischung etwas (praktisch ist dafür ein Schraubglas). Die Kastanienstücke werden anschließend abgesiebt und der Flüssigkeit wird 1 Esslöffel Natron hinzugefügt, damit die Waschmaschine auf Dauer nicht verkalkt.
Fertig ist das DIY-Flüssigwaschmittel.
Die normal verschmutzte Wäsche wird tatsächlich sauber (vergleichbar mit herkömmlichen industriellen Waschmitteln) und riecht hinterher auch angenehm natürlich.
Alles in Maßen
Mittlerweile kursiert auch mindestens ein Bericht darüber, dass das Kastanien-Waschmittel angeblich schädlich für die Umwelt wäre: “Waschmittel aus Kastanien & Efeu tödlich für Fische…” (veggiesearch). In diesem Artikel werden stattdessen Waschkugeln vorgeschlagen, die man natürlich direkt auf der Website für nicht wenig Geld kaufen kann…. 🤦♀️😉 Wie praktisch.
Meiner Meinung nach ist alles in hohen Dosen Gift für Mensch und Umwelt, da stellen auch Kastanien keine Ausnahme dar. Doch die Dosierung des Waschmittels ist pro Waschgang so gering, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das zum Problem werden sollte.
Die Frage ist ja auch:
Ist denn alternativ das durchschnittliche Industrie-Waschmittel mit zig Zusätzen und Chemikalien besser? (oder die Waschkugeln? Stichwort: Herstellung, Entsorgung, Mikroplastik)
Bei vielen Dingen macht man sich im täglichen Gebrauch überhaupt keine Gedanken darüber, wie viele Schadstoffe dadurch freigesetzt werden: Sonnencremes, Shampoos, Seifen, Geschirrspülmittel, WC-Reiniger, Rohr-Reiniger, etc….
Warum wird dann eine Ressource so sehr hinterfragt, die eh genau so in der Natur vorkommt?
Sehr gut wird das auch hier zusammengefasst:
→ “Giftiges Waschmittel?” (besser-leben-ohne-plastik.de)
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