ReThink Fotografie

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Die Fotografie mit modernen Digitalkameras hat viele Vorteile. Man kann nahezu unendlich viele Fotos und Videos machen, in unterschiedlichen Automatikmodi, mit verschiedensten Filtern, Autofokus und Bildstabilisatoren…

Aber zum Einen lernt man in den Automatikmodi kaum etwas über das “Drumherum” des Fotografierens und zum Anderen verleitet es dazu nicht mehr richtig hinzusehen, die Umgebung nicht mehr richtig wahrzunehmen, sondern einfach nur noch massenhaft Fotos zu schießen.

Slow-Photography entdecken

Warum nicht mal einen Gang zurück schalten und mit einer alten, analogen Kamera wieder etwas bewusster fotografieren?

Viele der älteren Kameras und Objektive haben mehrere manuelle Einstellrädchen und sind gebraucht für nen Appel und n Ei erhältlich.
Das macht sie zum perfekten Modell für Fotografie-Interessierte, die auch lernen wollen wie z.B. Blende, ISO und Belichtungszeit zusammenhängen.

Nachfolgend erzähle ich zwar von einer analogen Kamera, weil ich bisher Slow-Photography auch ein wenig mit Analog-Fotografie gleichgesetzt habe, aber ich möchte euch eher dazu animieren, dass ihr bei einer digitalen Kamera bleibt, weil Analog-Fotografie nicht vegan und das für mich dadurch leider nicht mehr unterstützenswert ist.
Mehr dazu weiter unten.

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Ich habe die oben abgebildete “Revueflex E” (a.k.a. “Zenit E”) von meinem Großonkel geschenkt bekommen. Es war seine eigene Kamera und sie ist Mittlerweile über 50 Jahre alt.

Da der eingelegte Film nur 36 Bilder hatte, musste ich mir viel genauer überlegen, was ich fotografiere, und es dauerte dadurch auch wesentlich länger bis ich die 36 Fotos zusammen hatte.

Mit einer digitalen Kamera könnt ihr euch aber auch genauso begrenzen. Geht raus und setzt euch zum Beispiel die Challenge maximal 25 Foto an dem Tag zu machen. Das erfordert nur ein bisschen mehr Disziplin… 😉

Hier ein paar der Fotos, für die ich mir bei der Komposition mehr Zeit gelassen habe als üblich:

Damit Fotos mit einer digitalen Kamera auch so einen alten Look & Feel bekommen, könnt ihr unter Anderem alte, abgenutzte Objektive verwenden oder auch mit Bildbearbeitungs-Software oder anderen Tricks nachhelfen.

Update 2024

Den Beitrag zur Slow-Photography habe ich 2019 geschrieben und ihn nun geupdated.

Wie ihr vielleicht gemerkt habt, habe ich Slow-Photography irgendwie automatisch mit Analog-Fotografie gleichgesetzt. Aber das ist es eigentlich gar nicht, denn es kommt wie so oft auf das Mindset an.

Da ich den Beitrag nicht komplett umschreiben wollte, habe ich oben nur ein paar Dinge in Gelb ergänzt, die mir wichtig waren, und fahre hier nun fort mit einer Erkenntnis, die mich hart getroffen hat, weil ich Analog-Fotografie SEHR mag:

Analog-Film ist nicht vegan!

Ich habe heute zufällig herausgefunden, dass Analog-Film NIE vegan ist…

Irgendwie habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht. Was sollte an so einem künstlichen Streifen Foto-Film nicht vegan sein?!

Nun ja:
Alle Analog-Filme verwenden als Trägermaterial immer Gelatine.
(Achtung, auch Ausdrucke digitaler Fotos können nicht-vegan sein – informiert euch da bei eurem Druckservice)

Und bisher wurde wohl noch keine Methode entwickelt, durch die man diese Gelatine ersetzen könnte.

Damit hat sich für mich das Thema Analog-Fotografie komplett erledigt, weil mir Tiere wichtiger sind. Ich werde zwar mit Sicherheit irgendwann noch die Rollen verschießen, die ich in der Schublade liegen habe, aber definitiv keine neuen mehr kaufen.

Der Analogfilm-Trend…

Leider ist Analog-Fotografie gefühlt zum Mega-Trend mutiert.

In den letzten Monaten habe ich einfach sooo viele YouTube-Videos über Fotografinnen gesehen, die ausschließlich analog unterwegs sind und monatlich Hunderte von Fotos schießen und entwickeln.
Das hat für mich jedoch nichts mit bewusster Slow-Photography oder mit einem Genießen des Handwerks zu tun.

Und mal ganz abgesehen davon, dass Analog-Film nicht-vegan ist:
Dafür werden wahnsinnig viele Ressourcen verbraucht und viel zu viel Müll produziert.

In der Fotografie hat man unglaublich viel Ausschuss dabei. Und bei Analog-Fotografie zudem keinerlei Möglichkeit vorauszuwählen, welche Fotos man nicht gedruckt haben möchte…

Nachhaltig ist das leider nicht.

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Metadaten zum Beitrag

Datum der Erstveröffentlichung:
13.07.2019

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