Slow Fashion

Slow Fashion

Was ist Slow Fashion?

Slow Fashion (auch: Ethical Fashion) bildet den Gegensatz zu Fast Fashion.
Es geht dabei also um eine Verlangsamung und den bewussteren, umweltverträglicheren Umgang mit Kleidung, weil besonders die Textilindustrie aktuell einen erheblichen, negativen Einfluss auf unsere Umwelt hat und somit den Klimawandel stark beschleunigt.

Auswirkungen von Fast Fashion auf die Umwelt

Fast Fashion stellt ein riesiges Umweltproblem dar. Durch die übermäßige Klamotten-Produktion wird die Umwelt auf vielfältige Weise stark belastet:

  • Hoher Wasser- und Flächenverbrauch
    Beim Anbau und der Verarbeitung von Baumwolle und Co.
    (für die Herstellung von 1 T-Shirt wird eine Wassermenge von 2.700 Litern benötigt – diese Menge Trinkwasser würde einem Menschen 2,5 Jahre lang reichen)
  • Wasserverschmutzung / Mikroplastikproblematik
    Sowohl durch die Herstellung als auch durch die Pflege der Klamotten
  • Treibhausgasemissionen
    Die Modebranche macht schätzungsweise 10% der weltweiten CO2-Emissionen aus!
  • Hoher Verbrauch von Fossilen Ressourcen
    Kleidungsstücke bestehen oft auch aus synthetischen Fasern
  • Ultra-Schlechte Recyclingquote
    Weltweit wird weniger als 1% Kleidung recycelt, etwa 87% wird verbrannt oder landet auf Deponien, und nur etwa 12% werden gespendet und weiterverwendet (und selbst das landet dann ja am Ende in der Verbrennung oder auf der Deponie…)
  • Oftmals schlechte Arbeitsbedingungen
    Das, was wir am Preis sparen, zahlen Arbeiterinnen am anderen Ende der Welt mit ihrer Gesundheit unter schlechtesten Arbeitsbedingungen

(Quelle dieser Daten: recyclingportal.eu und exit-fast-fashion.de)

All das heizt den Klimawandel an

Das Greenwashing der Unternehmen suggeriert uns zwar, dass es auch umweltverträgliche Fast-Fashion gäbe, doch das ist stimmt schlicht und einfach nicht:
→ “Kann Fast-Fashion umweltfreundlich sein?”

Deshalb müssen wir wieder mehr zu einer Slow-Fashion-Gesellschaft werden.

Die Wasteland Rebels haben dazu eine tolle Podcast-Folge herausgebracht, in dem sie Madeleine Alizadeh aka DariaDaria zu Gast haben:
→ “Podcast #18: Slow Fashion” (wastelandrebel.de)

Aber Fast Fashion ist nicht nur ein Problem für die Umwelt, sondern auch für DICH!

Auch psychologisch kann dieser “Lifestyle” abhängig und unglücklich machen und vor allem junge Menschen in die Schuldenfalle tappen lassen.

Gerade weil die Klamotten so extrem günstig & trendy sind und ständig mit Angeboten, Rabatten, Influencern, Countdowns, künstlicher Verknappung und allen möglichen psychologischen Tricks geworben wird, ist es leicht mehr zu kaufen als man eigentlich wollte oder braucht und so Schulden anzuhäufen.

→ “Shein: Wie mit Rabattcodes Fast Fashion verkauft wird | Dürfen Die Das?” by NDR Ratgeber (YouTube)

Der Dopamin-Kick, den man beim Bestellen und dann beim Auspacken & Anprobieren der Klamotten hat, ist nach kürzester Zeit verflogen.
Auf Dauer macht das sinnentleerte Kaufen von Zeug unglücklich!
→ Wer glücklich ist, kauft nicht

Die Qualität der Ware lässt oft stark zu wünschen übrig, so dass die Kleidung viel eher kaputt geht und du viel schneller ein neues Kleidungsstück kaufen musst.

Außerdem gefährdest du deine Gesundheit, weil nicht selten Giftstoffe in der Kleidung stecken können!

In der Fast Fashion Industrie gibt es praktisch gar keinen Platz mehr für Lieblings-Klamotten. Alles vergeht so schnell, dass man den Kleidungsstücken überhaupt keinen echten Wert mehr beimisst.
Wie traurig ist das denn bitte?

Fazit

Slow Fashion macht dich auf lange Sicht glücklicher und gleichzeitig rettest du ganz nebenbei auch noch die Welt. 😉

Denk nur mal an deinen Lieblingspulli, den du Jahre (wenn nicht sogar ein Jahrzehnt) ständig getragen hast und der dir so lieb und teuer war, dass du ihn sogar geflickt hast…
DAS ist Slow Fashion.

Was du konkret tun kannst

  • Kaufe bewusst weniger Kleidung
  • Lass dir mehr Zeit bei der Auswahl von Klamotten
    (lieber nochmal drüber schlafen und/oder vergleichen)
  • Mach dir klar, dass du von Billig-Anbietern schlicht verarscht & süchtig gemacht wirst und die falschen Leute damit Profit machen
  • Meide Fashion-Hauls auf Social Media
  • Kaufe lieber Secondhand-Sachen auf Flohmärkten, Recycling-Börsen, etc.
  • Spar Geld:
    Mach Tauschparties mit deinen Freundinnen
  • Flicke deine Kleidung
    → Visible Mending
    → Jeans flicken statt wegwerfen
  • Achte auf nachhaltig produzierte Klamotten
  • Rede mit anderen darüber
  • Frage bei deinen Lieblingsmarken nach welche Umweltschutzmaßnahmen sie ergreifen und fordere sie auf nachhaltiger zu produzieren
  • Trete in Kontakt mit den Abgeordneten des Bundestages und fordere von ihnen konsequenteren Umweltschutz
  • Schließe dich (lokalen) Gruppen an, die darüber ähnlich denken

Such dir nur einen Punkt von der Liste aus und geh den ersten Schritt zu mehr Nachhaltigkeit.

Auf der Rückseite eines Smartphones ist ein runder Sticker aufgeklebt, auf dem ein Faultier zu sehen ist und der Text "Move slow & Mend things" (37C3, cybersloth). Außerdem erkennt man auf dem Smartphone selbst einen Schriftzug: "Change is in your hands".

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