
Doku-Tipp
“Dick, dicker, fettes Geld” (arte, 2020)
- Bereits verarbeitete, zuckerreiche Produkte sind bis zu 60% günstiger als unverarbeitete, frische Lebensmittel
- Ein Liter Limonade ist in manchen Ländern günstiger als ein Liter reines Wasser
- Es gibt eine direkte Verbindung zwischen Werbung und den Geschmacksvorlieben von Kindern
- Es besteht eine Verbindung zwischen Süßgetränken und Diabetes + Fettleibigkeit. Unter Jugendlichen sind diese Krankheiten mittlerweile nichts ungewöhnliches mehr…
- Diabetes trifft hauptsächlich arme Bevölkerungschichten und ist weltweit unter den 10 häufigsten Todesursachen
Vorbild Chile
Chile hat ein tolles Konzept entwickelt:
Auf Lebensmittelverpackungen werden Warn-Symbole aufgedruckt, wenn das Lebensmittel viel Zucker, Salz, Fett oder Kalorien enthält. So ist auf den ersten Blick – auch für Kinder – ersichtlich, welche Produkte besonders ungesund sind.
Doch da hört es noch nicht auf:
Wenn ein Produkt ein Warn-Symbol besitzt, darf es zudem nicht im Fernsehen oder Internet beworben werden und keine Gratis-Spielzeuge oder Sammelsticker enthalten.
Die Industrie hat daraufhin mehr als 20% der Produkte neu konzipiert, so dass diese nun beispielsweise weniger Salz und Zucker enthalten, obwohl die Konzerne vorher behauptet hatten, dass eine Umstellung der Produkt-Formeln unmöglich sei.
Absurder Überkonsum, nicht nur von Zucker
In der Regel schreibe ich in diesem Blog keine Beiträge über Ernährung. Aber diese Doku zeigt sehr gut wie Konzerne im Allgemeinen agieren.
Sie machen Menschen im Namen des Unternehmensprofits abhängig und verleiten sie leichtfertig zu Überkonsum – egal welche Konsequenzen das sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft und die Umwelt im Ganzen hat.
Trauma-Experte Gabor Maté erklärt in folgendem Interview ziemlich gut, warum unser aktuelles “Normal” ungesund ist und uns krank macht:
→ “Unsere Welt ist so verrückt, weil…” (ReThink-Beitrag)
First published: 04.06.2020