Wie sinnvoll ist die Beteiligung an Aufforstungsaktionen?

Ein grün-weiß-rotes Absperrband mit der Aufschrift: "Betreten verboten! Forstbehördlich gesperrt - Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen"
©
rethink-recycle.net

Peter Wohlleben erklärt in seinem Podcast, warum Aufforstungsaktionen, an denen ihr aktiv teilnehmen könnt, in den allermeisten Fällen reines Greenwashing sind!

→ Folge “Wald aktuell: Beteiligung an Aufforstungen” im Peter und der Wald Podcast (podcast.de)

Der Inhalt der Podcast-Folge in Stichpunkten:

  • Die “Wälder”, in denen die Aktionen stattfinden, sind keine echten Wälder, sondern Plantagen
    Es werden in der Regel keine Bäume in Schutzgebieten gepflanzt, sondern als Nutzwald, der der Holzindustrie dient (→ Wirtschaftliche Zwecke!). Das Absterben des “Waldes” ist zudem durch Misswirtschaft selbstverschuldet…
  • Es werden immer noch zu viele nicht-heimische Bäume wie Douglasie, Fichte, etc gepflanzt
    Diese Baumarten sind von Anfang an im Nachteil, denn sie vertragen die Bedingungen hier schlechter als in ihrer Heimat und sind so automatisch dazu verdammt von Schädlingen befallen zu werden (“Der Borkenkäfer deckt Investment-Fehler auf” 😉)
  • Besser wäre es die “abgestorbenen” Plantagen einfach stehen und sich selbst zu überlassen
    Der Wald repariert sich unter diesen Bedingungen viel schneller von selbst!
    Stattdessen wird mit schwerem Gerät alles nieder gemacht und das Ökosystem noch mehr geschädigt durch Kahlschlag, Bodenverdichtung, Schattenreduzierung, CO2-Freisetzung durch Mulchen etc (Totholz speichert Wasser, spendet Schatten, ist Quell für Biodiversität…)
  • Die Pflanzungen werden eh schon durch staatliche Subventionen abgedeckt
    Es ist nicht notwendig, dass ihr Geld spendet oder eure Zeit einbringt.
    Erinnerung: Ihr pflanzt da keinen Wald – Ihr pflanzt die nächste Plantage!
  • Profi-Baumpflanzer können wesentlich effektiver pflanzen
    Wenn Laien Bäume pflanzen ist nicht sicher gestellt, dass diese Bäume auch richtig anwachsen und überleben
  • Solche Aktionen sind praktisch kostenlose PR für die jeweilige Region / die jeweilige Waldbesitzerin
    Die Mitmachenden haben das Gefühl etwas Gutes getan zu haben, die Region bekommt einen grünen Anstrich, die Bewohner in der Umgebung sind beruhigt, denn “es wird ja was für den Wald / die Umwelt getan”…
    Das ist wohl die Definition von Greenwashing 🤷‍♀️

Als Ausnahme hiervon (also als unterstützenswerte Aufforstungsaktionen) sieht Peter Wohlleben die Aufforstung von Landwirtschaftsflächen mit heimischen Baumarten.

Klare Podcast-Empfehlung

Danach werdet ihr den Wald mit anderen Augen sehen
→ “Peter und der Wald” mit Peter Wohlleben

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